Die Bauern auf den Kapverdischen Inseln sind immer noch sehr sehr sehr arm!

Bei viel Wind und Seegang fahren wir mit der Fähre nach Santo Antao rüber. Santo Antao soll eine der grünsten Inseln sein. 

Die Passatwolken hüllen die Insel in ihren Dunst. Erst kurz vor der Ankunft ist die Insel deutlich zu erkennen. Schon auf der Fähre werden wir von Einheimischen angesprochen, die uns über die Insel fahren wollen. Der Konkurrenzkampf scheint hart zu sein. Vor dem Ausgang drängen sich eine Traube von weiteren Fahren, die ebenfalls ihre Dienste anbieten, bewacht von der lokalen Polizei. Wir lassen uns für den normalen Preis 200 ESC pro Person zum Ausgangspunkt unserer geplanten Wanderung fahren und der Fahrer bietet uns an, uns am Endpunkt wieder abzuholen.

Die Wanderung beginnt in einem alten Vulkankrater. Am Rand wachsen Pinien und andere Bäume,  die als Brennholz verwendet werden, im Krater selbst pflanzen die Bauern Mais und Gemüse an. Auch hier wird die Arbeit vorwiegend von Hand ausgeführt. Es sind keine Maschinen im Einsatz. Die Bauern leben in ganz einfachen mit Bambus gedeckten Häusern, transportieren ihre Lasten mit Esel und Maultieren und verrichten die Feldarbeit mit der Hand.

Wir passieren den Kraterrand und wandern auf aufwendig gepflasterten Serpentinen in das Tal Paul. Seit der Kolonialzeit ermöglicht ein aufwendiges Bewässerungssystem hier den Anbau von Zuckerrohr, Mais, Bananen, Gemüse und anderen Früchten. Die steilen Wände sind in abertausende kleine Terrassen ausgeformt, so dass das Tal paradiesisch anmutet.

Die oberen Gesteinsschichten sind hier so porös, dass der wenige Regen (es regnet meist nur im Sommer und wenn dann sintflutartig)  direkt versickert und keinen Nutzen bringt. Erst sehr weit unten, auf Meeresniveau gibt es Erdschichten, die das Regenwasser zurückhalten, so dass sich erst hier unterirdische Wasserreservoirs und Quellen bilden können. Nicht verwunderlich, dass die Insel in großen Teilen wüstenähnlich ist.

Bis 2006 gehörten die Kapverden zu den ärmsten Ländern der Erde. Mit dem aufkommenden Tourismus, der Unterstützung der lokalen Fischindustrie und durch die finanzielle Unterstützung der Auswanderer geht es bergauf.

 

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