Die Route der Steine und des Wassers

Wandern auf La Gomera die Zweite!

Eigentlich wollten wir zum Nationalpark Garajonay, um dort die Lorbeerwälder zu erkunden und Lorbeerblätter zu sammeln. Diesmal waren wir rechtzeitig beim Bus. Oben angekommen war schnell klar, ausser weisser undurchdringlicher Nebel nicht viel zu sehen! Klar, ohne  Nebel, der hier oben sehr häufig ist, könnte der Wald nicht bestehen. Beim Aufsteigen auf über 1000 Meter verwandeln sich die feuchten Passatwinde in Nebel. Die aufsteigenden Winde werden zu Wolken, kühlen ab und kondensieren an den Pflanzen zu Regen. So ist die Theorie und auch die Praxis. Nur, wir haben es uns irgendwie anders vorgestellt. Jedenfalls hat ausser mir keiner für den Fall Wind und Feuchtigkeit aus 360° vorgesorgt und wir entscheiden kurzerhand mit dem Bus weiter zu fahren. In Chipude, der nächsten Station, steigen wir aus. Es regnet und windet noch immer. Thomas ist sauer, Zoe ist kalt, Leo ist guter Dinge. Ich gebe meine Regenjacke an Thomas ab, Zoe hat zum Glück eine Jacke dabei und Leo ist eh unempfindlich.

Wir wandern dann so schnell wie möglich wieder runter in Richtung Meer und finden uns auf dem Pfad der Steine und des Wassers wieder, der nach Valle Gran Ray, dem Tal der Könige, führt. Dieser Pfad folgt den alten Bewässerungssystemen und verläuft über lange Strecken entlang natürlicher Bäche oder künstlich angelegter Wasserwege. So wie Darwin auch, sammeln wir Pflanzenproben, die Kinder sind begeistert.

Am Ende drängt uns aber der Blick auf die Uhr und wir müssen irgendwie die immer noch fast 1000 Höhenmeter wieder runter, um zur nächsten Bushaltestelle zu kommen. Leonard rutscht aus, fällt ins Wasser und muss nun in Thomas Unterhose, meinem T-Shirt und meiner Regenjacke weiterwandern. Ein Grund mehr sich zu beeilen. Der steinige Weg runter ist steil und scheint kein Ende zu nehmen. Die Knie und Muskeln sind weich wie Butter, wir schaffen es aber den letzten Bus zurück zu erreichen und sind bei Einbruch der Dunkelheit im Bus auf dem Weg zurück nach San Sebastian.

 

 

 

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