El Alto

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steht für „die Hohe“, auf dem Altiplano sich ausbreitende Nachbarstadt von La Paz. Eine weitere staubige und triste Trabantenstadt, die der armen Landbevölkerung als erster Anlaufpunkt dient, bei ihrer Suche nach einer Chance auf etwas Wohlstand im Leben. Fairerweise muss dazu gesagt werden, dass El Alto sich mittlerweile von der hoch gelegenen Vorstadt von La Paz zu einer eigenständigen Millionenstadt entwickelt hat.

Ich habe vorher viel über die Stadt gelesen und bin trotz alledem schockiert. Unfertige Häuser, häufig ohne Fenster, stehen hinter armseligen Mauern entlang unbefestigter, staubiger Strassen, kein Grün, keine Farbe, bestimmend ist der unschöne braune Adobe oder roter Backstein. Nur die Hauptstrasse kommt mit ihren vielen kleinen Shops im Erdgeschoss etwas freundlicher daher. Ausgerechnet hier entdeckt man dann das ein oder andere grellbunte, pompöse, auffällig gemusterte Stadthaus. Was für ein Effekt. Diese Häuser gehen auf den bolivianischen Architekten Freddy Mamani Silvester zurück, der der ökonomisch aufstrebenden Bevölkerungsschicht El Altos eine perfekte Gegenwelt errichtet. In den grossen Ballsälen dieser Häuser werden rauschende Feste gefeiert – natürlich nur von den wenigen, die es sich leisten können. Die Mehrzahl schaut von aussen rein und träumt sich in eine perfekte Illusion.

Natürlich haben auch die westlichen Medien den bolivianischen Architekturstar bereits entdeckt – hier ein Link zum Art Magazin und zur Zeit.

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