Lima Barranco

Zurück in Lima steigen wir in einem Hostel für Rucksacktouristen ab. Das sind wir zwar gewohnt, aber dieses Hostel ist grenzwertig: laut, unhygienisches Gemeinschaftsbad, etc.
Ausgleich bietet das Stadtviertel Barranco (im Süden von Lima direk am Pazifik gelegen). Dieses Viertel ist bei Künstlern sehr beliebt. Es macht Spaß durch die Straßen zu schlendern und in die Studios hineinzuschauen. Es gibt nette Cafés mit endlich mal wieder gutem Kaffee (ebenso wie in Brasilien pflanzen die Peruaner zwar Kaffee an, trinken aber den schrecklichen nordamerikanischen Nescafé).
Die Gentrifizierung liegt schon in der Luft, aber noch sind viele der mondänen Häuser aus vergangener Zeit in bedauernswertem Zustand und die Peruaner berichten, dass sie hier günstig und gut leben. Immerhin hat die Verwaltung von Barranco es bis jetzt geschafft das Wuchern von modernen gesichtlosen Appartementhochhäusern, so wie im benachbarten Miraflores, weitestgehend zu verhindern.
Damit ist übrigens die Liste der lebenswerten Bezirke der Megacity Lima schon fast am Ende. Überdies erstickt die Stadt täglich in einem heillosen Verkehrschaos, effiziente öffentliche Verkehrsmittel gibt es kaum, stattdessen verstopfen die vielen unterschiedlichen Busse aufgrund von fehlenden Bushaltestellen die Stadtautobahnen. Die halten nämlich einfach in Pulks in der rechten Spur an, um dann beim kollektiven Losfahren ohne Warnung auf die äußerste linke Spur auszuscheren. Anders gesagt, jede dieser informell/formellen Bushaltestellen erzeugt automatisch einen Verkehrsstau. Der otto-normal Peruaner, der nicht Mestize ist ( das sind die Nachfahren der spanischen Konquistadoren) muss Arbeitswege von 2-3 Stunden täglich in Kauf nehmen. Damit nicht genug, der Arbeitslohn ist so gering, dass ein Job häufig nicht ausreicht, um zu überleben. Entsprechend armselig sehen die Randviertel Limas aus. Ausnahmen bestätigen die Regel.

 

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