Nazcalinien

Heute ist es soweit – die Kinder haben es sich unbedingt gewünscht und Thomas war ebenfalls überzeugt – wir wollen uns, so wie die vielen anderen Nazcalinien-Touristen, in eine kleine Propellermaschine der Marke Chessna 207 zwängen, um die nach wie vor mysteriösen Linien aus der Luft zu sehen. Ich bin nicht so sicher, ob das eine gute Idee ist, da die meisten Reiseberichte darüber von einer Achterbahnfahrt berichten, die zwar beeindruckend war, aber wenig Freude machte. Also sparen wir uns das Frühstück für später auf und machen uns auf den kurzen Weg zum Miniflughafen von Nazca. Dort angekommen werden wir erst mal gewogen, die Gewichtsverteilung im Flugzeug muss schließlich stimmen. Ergebnis: Zoë sitzt ganz hinten, ich mit Leo in der Mitte und Thomas hinter dem Piloten.

Keiner von uns ist jemals mit einer so kleinen Maschine geflogen und wir sind sehr gespannt, als die Maschine dann endlich Richtung Startbahn rollt. Erster Eindruck, es ist sehr laut, aber es gibt für jeden Kopfhörer. Ruck zuck sind wir oben und drehen die erste Kurve aus der Flussmündung raus in Richtung Hochebene, wo sich die bekanntesten, von der deutschen Mathematikerin Maria Reiche untersuchten, Scharrbilder befinden. Der Flug ist etwas holprig. Mittlerweile ist es ja fast Mittag und die Thermik über der Wüstenebene entsprechend stark, aber die Sicht ist dafür sehr gut. Zweiter Eindruck, fühlt sich fast so an wie segeln, nur sanfter. Wir genießen die Aussichten (nur Zoe ist etwas flau im Magen) und sind beeindruckt von der Dichte der geometrischen Figuren.

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Maria Reiche hat viel dazu beigetragen, dass die Linien heute so gut erhalten sind. Sie hat die Linien in Jahrzehntelanger mühevoller Kleinarbeit freigelegt Und mit den damals sehr beschränkten Mitteln versucht diese präzise zu vermessen und zu interpretieren. Diese deutsche Webseite – http://www2.htw-dresden.de/~nazca/raetsel.htm – bietet eine kurze Zusammenfassung ihrer Ideen. Obwohl es heute mit Drohnen und 3-d Kameras ein einfaches ist die Scharrbilder exakt zu erfassen, gibt es noch immer keine einheitliche wissenschaftliche Erklärung für deren Entstehung und Bedeutung.

In der ehemaligen Hütte von Maria Reiche findet man heute eine unzusammenhängende Sammlung von teils sehr wertvollen Fundstücken aus der Nazcazeit, sowie ihre alten Arbeitsutensilien und diesen alten VW-Bus, mit dem sie durch die Wüste fuhr und die teils bis zu 12 km langen Linien untersuchte.

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