871 Meilen durch den Golf von Aden und das Tor der Tränen

21.02.2019 //// Wenn das Adrenalin hoch geht und man danach quasi mit Düsenantrieb durch das „Tor der Tränen“ gespült wird.

Nach dem „Golf der Schmerzen“ (Golfo de Penas, Chile) nun das „Tor der Tränen“ (Bab al-Mandab). Für beide gilt, der Name ist Programm.
Der Golfo de Penas ist nach Westen offen für die Stürme des Südpazifiks und hat sicher vielen Seefahrern, Fischern und deren Familien Schmerzen bereitet. Bab al-Mandab, die nur 15 Meilen breite Meerenge, die Afrika von Asien trennt und den Übergang vom Golf von Aden in das Rote Meer bildet, verdankt den Namen sicher mehr als einem Grund. Womöglich war dort die Piratenaktivität schon immer hoch, da die stark befahrene Schifffahrtsroute von und nach Asien hierdurch führt und wertvolle Fracht in Massen zu ergattern war und ist. Hinzu kommt die geografische Lage im Süden des Roten Meeres, das rund 1.000 Meilen lang, von Wüsten und Gebirgen umgeben und kaum Süsswasserzuflüsse aufweist. Aufgrund des Venturieffektes fegt der Wind gerne in Sturmstärke Richtung Norden durch diese Meerenge, die zu allem Überfluss noch mit kleinen Inselchen und Riffen gespickt ist. Zum Glück steht der Wind im Winter selten gegen die Strömung, die ebenfalls meist nach Nord setzt. Schwach motorisierte Schiffe, wie es Segelschiffe in der Regel sind, hatten und haben wenig Freunde, wenn sie zu dieser Jahreszeit von Nord nach Süd wollen.

Am Horizont sieht man die Handelschiffe wie Perlen auf einer Kette vorbeiziehen

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Socotra – kurz aber intensiv

Feb 2019 //// Sokotra, eine wundervolle Insel am Horn von Afrika, auf der wir viel zu kurz waren.

Am 19.2.19 kommen wir in Socotra, Jemen, an. Wir haben uns vorher bereits bei dem Agenten Ghanim Hassan Ali angemeldet und so geht das Einklarieren schnell von statten. Socotra wird manchmal als das Galapagos des Indischen Ozeans bezeichnet. Das ist sicher übertrieben, aber es gibt einige endemische Pflanzen – etwa 800! hierzu zählen die Drachenblutbäume, deren Harz als Medizin Verwendung findet und riesige Sukulenten, die z.Z. unseres Besuchs gerade in Blüte standen – und einige endemische Vögel zu bewundern, die uns Ghanim bei einer wilden Tour mit einem allradangetriebenen Pick-Up über die Insel zeigt.

Catalyst in der Ankerbucht im Norden von Sokotra

 

Düne im Nordwesten

 

Canyon im Zentrum der Insel / Drachenblutbäume

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Mit Kalibu unterwegs zum Golf von Aden

10.02.2019 //// Der Beginn einer abenteuerlichen Seereise durch  eines der gefährlichsten Gewässer der Welt.

Hassad, unser Agent auf Uligamu, hat uns versprochen, dass er unsere Papiere am Samstagabend fertig hat, damit wir am darauffolgenden Morgen gleich in der Frühe Anker auf gehen können. Doch dann stellt sich heraus, das Gesundheitszertifikat, das die Ladoga eingereicht hat -eine Kopie von unserem Zertifikat, hergestellt am Morgen-, wird nicht akzeptiert. Weil es das gleiche Zertifikat ist. Nun muss John weitere 65 $ auf den Tisch legen, damit sie ihm vor Ort ein Neues ausstellen. Das Geld hat er gezahlt, das Zertifikat bekommt er nie zu sehen.
Mittlerweile ist es Mittag. Wir warten immer noch auf die Pässe. Gegen 14:00 Uhr ist es dann aber soweit, es kann losgehen. Die drei Männer von Catalyst geben das Tempo vor. Während ihr Katamaran schon fast am Horizont verschwindet, tummeln sich Zoë und Leonard noch im Wasser. Es liegen schliesslich 1.200 Meilen vor uns, da wollen sie jede Minute auskosten.

Ein letzter Blick auf die Malediven

Schlussendlich bleibt nur die österreichische 65 Fuss Rennjacht Mango Roa am Ankerplatz zurück. Sie warten auf den vorhergesagten Wind und werden uns sicher in Windeseile einholen (taten sie dann um 16.34 – unsere Geschwindigkeit 5,7 SOG – im Nu hatten sie uns überholt). Unter Motor und Segel verlassen wir das  Atoll. In der Ferne erkennt man die Rückenflossen von einigen Delfinen, an Steuerbord passieren wir einen postkartentauglichen weissen Palmen bewachsenen Strand. Um uns herum springen grössere und kleinere Fische, wahrscheinlich auf der Flucht vor Raubfischen, aus dem Wasser. Am späten Nachmittag stellt sich dann eine leichte, stetig zunehmende Brise. ein. Wir gleiten in die sternenklare Nacht.

Ladoga im Arabischen Meer

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