Sri Lanka, eine andere Welt

Am 20.1.19 sind wir nach achteinhalb Tagen in Galle, Sri Lanka angekommen. Nur 1100 Seemeilen Richtung Westen und plötzlich ist alles anders. Der Kontrast zu Thailand ist auf allen Ebenen spürbar. Es fängt damit an, dass die Navi das Boot und die Papiere untersucht, bevor wir überhaupt in den Hafen einfahren dürfen. Es kommen vier Herren in Uniform an Bord und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, sie wollen einfach nur mal schauen. Nicht so spannend bei uns, na dann soll es schnell wieder an Land gehen, d.h. wir sollen sie in den Hafen bringen. Nur antwortet der Hafenmeister nicht, wir vermuten er spricht auf einem anderen Kanal. Sie werden ungeduldig und telefonieren. Endlich klappt es dann doch mit der Funkverbindung. Wir dürfen einfahren und sollen uns längs an einen Katamaran legen.

Der „Hafen“ von Galle ist alles andere als komfortabel, er ist vermüllt, staubig und es steht ein steter Schwell ins Becken, der die Boote wild hin und her schiebt. Zu allem Überfluss gibt es nicht einmal Klampen oder so was in der Art zum festmachen der Boote.

Im engen übervollen Hafenbecken angekommen, versucht Thomas ohne Bugstrahlruder gegen den Schwell anzumanövrieren. Die Offiziellen werden nervös, weil auch sie sehen, das klappt nicht. Und dann ruft uns der Segler auch noch von seinem Schiff zu, dass wir bitte dort auf keinen Fall festmachen sollen. Super! Wie wär’s mit einem konstruktiven Vorschlag. Zum Glück liegt auch Paolos Katamaran im Hafen. Er ist nicht an Bord, dafür springt aber Bobby von einem Boot zum anderen, um unsere Festmacherleinen entgegen zu nehmen. Mit vereinten Kräften wird Kalibu ran gezogen. Alles gut. Die Navi ist froh, dass sie an Land können. Ein Mitarbeiter des Agenten wartet bereits auf uns. Er bringt einen Obstkorb und die Nachricht, dass alle zu uns an Bord kommen – Quarantäne, Zoll, Immigration, natürlich nie allein. Alle sind freundlich und jedes Papier muss mindestens einmal gestempelt und unterschrieben werden, jedoch ist der Zollbeamte unglücklich. Es fehlen wichtige Papiere. Noch schlimmer, Thomas hat bei der Beantragung des Visas einen Fehler mit meinem Geburtsdatum gemacht, der sich von der Ferne nicht korrigieren liess. Ich muss mich beim Chef des hiesigen Immigration Office vorstellen, damit der sich davon überzeugen kann, ich bin kein Kind, sondern eine erwachsene Frau. Alles gut, die falsche Datei wurde gelöscht und Thomas fährt daraufhin zum Büro des Agenten, um dort übers Internet ein neues Visa zu beantragen. Am Ende eines langen Einklarierungstages haben wir alles zusammen, inclusive eines etwas improvisierten Berechtigungsausweises, der uns erlaubt die zollfreie Zone des Hafens, in dem sich der Anlieger der Sportboote befindet, zu verlassen und wieder zu betreten. Dieser wird auch ganz akribisch bei jedem Verlassen und Eintreten von dem Wachpersonal kontrolliert. Und weil es eine Sonderzone ist, in der Kalibu liegt, geht nichts ohne den Agenten. Wasser, Diesel, Einkäufe … alles muss über ihn organisiert werden. Ganz schön kompliziert. Uff.

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