World Heritage Ribeira Grande – auch eine guter Ankerplatz

Nachdem wir in Praia ausklariert und etwas hektisch die Bucht von Praia verlassen haben, entschieden wir uns doch noch zu einem Abstecher in die alte Hauptstadt Ribeira Grande de Santiago zu segeln. Hier findet man die ältesten Baudenkmäler der Kapverden. Die Stadt wurde im 15. Jhd gegründet von portugiesischen Siedlern gegründet und entwickelte sich schnell zur Drehscheibe des Sklavenhandels im Atlantik.

Anfang der Jahrtausendwende wurde ein umfangreiches Restaurierungsprogramm, finanziert durch die UNESCO und die spanische Regierung, durchgeführt. Alvaro Siza (für die Nichtarchitekten, das ist ein berühmter spanischer Architekt) hatte die Leitung für große Teile der Arbeiten. Die Handwerker waren ausschliesslich Bewohner der Kapverden.

Ein Ensemble aus strohgedeckten Häusern entlang der Uferpromenade, ein gepflasterter Platz mit dem Pelourinhos, eine Art Pranger (Pelourinhos gab es früher in jeder portugiesischen Stadt) ein oder zwei Gassen die entlang den Resten einer Basilika (Ribeira Grande war zwischen 1533 und 1693 Bischofssitz) führen und die Renaissancefestung oberhalb des Ortes wurden restauriert.

10 Jahre nach Fertigstellung des Projektes präsentiert das Projekt sich in einem traurigen Zustand.  An die Instandhaltung wurde offensichtlich nicht gedacht. Die alte Gasse, die zur Festung hoch führt, ist überwiegend von Hausscheinen bevölkert. Die Wasserleitung ist undicht und das kostbare Wasser versichert.

Der Ort ist wunderschön gelegen, Palmen am Strand vor einer mit zwei Riffs begrenzten Bucht. Ein paar einfache Restaurants an der mit Palmen begrenzten Uferpromenade, Fischerboote bringen den frischen Fisch, Kinder spielen auf der Strasse, sehr romantisch! Alles nur wenige Kilometer vom internationalen Flughafen. Kaum zu glauben, dass Ribeira Grande eher wie ein kleines Bauerndorf daherkommt und kaum touristisch erschlossen ist.

Für alle Segler! Die Bucht wird in unseren beiden Revierführern nicht als ernsthafte Alternative zu Praia vorgestellt. Ganz im Gegenteil, es ist von schlechtem Ankergrund und viel Schwell die Rede. In den Seekarten finden sich keine Details. Wir sind tagsüber in die kleine Bucht, direkt vor der oben beschriebenen Uferpromenade (die ist wirklich sehr eng) reingefahren und haben einen guten sandigen Ankergrund vorgefunden. Es herrscht aber eine gezeitenabhängige relativ starke Strömung, so dass wir 360° schwojeten und bei 30 Meter Kette immer zu nah am Riff oder eben am Felsen waren. Die Fischer waren der Meinung, wir sollten uns in in die grössere Bucht verlegen. Das haben wir dann getan. Ein Heckanker wäre aber auch eine Alternative gewesen. Auch in dieser Bucht ist der Ankergrund gut. Wie an den anderen Ankerplätzen auf den Kapverden, gibt es starke Fallwinde, die durchaus 10 Knoten stärker sind als die vorherrschende Windgeschwindigkeit. Wir haben dann in der dritten Nacht einen Zweitanker ausgebracht. Nur für den Fall dass die Kette reisst. Unserem Anker vertrauen wir! … solange er in Sand liegt.

 

2 Gedanken zu „World Heritage Ribeira Grande – auch eine guter Ankerplatz“

  1. Ihr Lieben. Ich versuche schon tausend mal Euch zu schreiben aber es gelingt. Mir. Einfach nicht. Zu Euch durchzukommen. Trotzdem alles Gute für Euere. Abenteuerreise.Vielen Dank für die Karte. Auf dem Weg! Euere oOma. Gisela.

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