On the downside of paradise … //// Wenn im Ankerfeld die Motorenlaufen und alle am Steuer stehen …

20.05.2017 //////// When all engines are running in an anchorage and everybody is standing behind the helm of his or her boat, it might be because the wind was blowing in gale force from all four cardinal directions for the last two hours. Rain and wind transformed the bay in front of Rikitea in no time in a bubbling cauldron. Furious squalls performed autonomously the perfect maneuver which one needs to know in order to break an anchor out of the ground. Frank, a Dutch singlehanded sailor, was the first to suffer. In no time at all his boat ended up on a nearby sandbank. He was lucky, since he could have hit the close-by reef instead.

//// The moment when we were busy to take the sun-shading down with the use of all our physical strength, our anchor started to slip as well. With the help of our engine we just about managed to escape a run aground on the reef. Possibly a row of buoys which was connected with ropes was actually holding Kalibu back for a few seconds, the time the engine needed to speed the boat away from the dangerous reef. Heart-stopping seconds later we gained some distance. But we had to fight for a couple hours until the situation was under control again. Shortly before our anchor started to slip, I was experiencing an extraordinary gust while trying to collect rainwater. This gust demolished one rotor-blade of our wind-generator, simply ripped it out of the bracing. Not enough the blade then punctured our solar panel as if it would be out of butter – fiberglass meets security glass! And destroyed the tail-light (stern-light) before landing on our sugar scoop stern. Meanwhile the other boats were struggling as well. With pooled forces everybody was trying to prevent worse.

//// The only option we had was to bring out our second anchor as fast as possible. Our good old Fortress (what a great anchor) was holding almost immediately which gave us a moment to catch a breath. Still for two more hours Thomas had to motor against the wind in order to release the force on our anchors.

//// Meanwhile Frank was running up and down on his boat but he could only watch as his keel was digging itself deeper and deeper in the soft sand.A French steel boat was colliding with the nearby steel-boat and the Dutch Lyra ended up dangerously close to the quay.

//// As soon as rain and wind settled a bit, help arrived for Frank. Three small motorboats with powerful out-boarders had to struggle for half an hour. It was obvious that they performed this maneuver not for the first time. Acting together one was pulling the sailboat down to a 30 degree angle while the other two pulled it forwards and lee wards. Still it took about half an hour to pull Frank’s „Liebelei“ from the bank.

//// The weather forecast was harmless. Further south was a gale and the Gambiers where shown just outside the windy area. The gale travelled a bit more north and hit our anchorage. We hope the next gale south stays where the computer model puts it. So every paradies has its down side. 

 

//// Wenn im Ankerfeld die Motoren laufen und alle am Steuer stehen … 

dann liegt das daran, dass der Wind in den vergangenen Stunden in Böen mit sturmstärke aus allen vier Richtungen wehte. Regen und Wind verwandelten die Bucht vor Rikitea im Nu in einen brodelnden Hexenkessel. Die heftigen Böen vollzogen geradezu eigenständig, das perfekte Manöver zum Ausbrechen eines Ankers aus dem Grund.

//// Frank, ein holländischer Einhandsegler, erwischte es zuerst. Ruck, zuck sass sein Boot auf der nahegelegenen Sandbank. Da hatte er Glück, hätte ja auch das Riff daneben sein können. Wir waren grad mit vollem Körpereinsatz damit beschäftigt unser Sonnensegel rein zu holen – Zoë wickelte sich komplett mit dem nassen schweren Tuch ein, weil der heftige Regen sich auf ihrer Haut wie Nadelspitzen anfühlte – da slippte auch unser Anker und wir entkamen mit Hilfe unseres Motors nur ganz knapp dem Auflaufen auf dem Riff. Womöglich hat Kalibu auch nur die Gefahrenmarkierung aus mit Seilen miteinander verbunden Bojen gerettet. Thomas hatte den Eindruck, dass das Boot einen Moment von diesen Seilen festgehalten wurde und das war der Moment, den der Motor brauchte, um zu beschleunigen. Spannende Sekunden, die ewig zu dauern schienen.

//// Kurz davor gab es eine dermassen heftige Böe, die nicht nur unser Boot in eine gefährliche Krängung versetzte, sondern auch ein Rotorblatt unseres Windgenerators aus der Verankerung riss. Damit nicht genug, das Ding durchstiess unser Solar Panel wie Butter (Fiberglas trifft Sicherheitsglas, wohlgemerkt). Zwischenzeitlich hat es dann auch die anderen benachbarten Boote erwischt und so kam es dazu, dass alle mit vereinten Kräften und unter Motor versuchten schlimmeres zu verhindern. Uns blieb nichts anderes übrig, als so schnell wie möglich den Zweitanker fertig zu machen und auszubringen. Der gute alte Fortress (was für ein toller Anker) hat dann sofort gefasst und damit konnten wir kurz verschnaufen, aber an Entwarnung war nicht zu denken. Volle zwei Stunden steuerte Thomas noch gegen die heftigen Böen an, um die Anker zu entlasten. Frank lief derweil auf seinem Boot hin und her und konnte nur zusehen, wie sich sein Kiel immer tiefer in den Sand eingrub. Die Franzosen kollidierten mit dem dahinter liegenden Stahlboot und die Segelyacht Lyra war der Ufermauer gefährlich nahe gekommen.

//// Kaum hatten sich Regen und Wind etwas gelegt, kam die dringend nötige Hilfe für Frank. Drei kleine Motorboote mit leistungsstarken Aussenbordern mussten eine halbe Stunde ackern bis sie ihn frei hatten. Dabei sah der Wetterbericht ganz harmlos aus. Viel weiter südlich sollte ein Starkwindgebiet durchziehen. Das hat dann wohl seine Bahn geändert und uns dieses Abenteuer beschert. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das nächste Starkwindgebiet, das in der kommenden Nacht erwartet wird, nicht auf ähnliche Abwege begibt. So hat wohl jedes Paradies seine Kehrseite.

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