Lebewohl Chile

Aller guten Dinge sind zwei: nun endlich soll es klappen mit dem Abschied von Chiles Festland.  Nachdem wir nach Silvester schon startklar waren, mit allem Drum und Dran, inclusive Proviant und was man sonst so braucht, ist jetzt schon fast der März zu Ende und wir sind noch immer in Valdivia.

Was kam dazwischen? Wir hatten schon länger Zweifel an der Art und Weise wie unser Manager in Berlin unsere Ferienwohnungen betrieb. Kurz vor Weihnachten kamen besorgniserregende Nachrichten bei uns an, die an Silvester nochmal getoppt wurden, so dass uns nichts anderes übrig blieb, als in Berlin nach dem Rechten zu sehen. Zum Glück! Die Fotos sprechen für sich, denke ich. Thomas fand unser Haus in Berlin in mehr als desolatem Zustand vor und uns blieb nichts anderes übrig als die Notleine zu ziehen. Gemeinsam haben wir dann das Geschäftsmodell einmal umgekrempelt und die meisten Schäden in übervollen Arbeitstagen und mühevoller Kleinarbeit beseitigt. Das war alles andere als witzig. Selbst der längst überfällige Besuch der Eltern war zeitlich nicht machbar. Die Liste war zu lang. Nun ist unsere Kalibu ein Jahr und ein Monat in Chile gewesen.

 

 

Chile gefällt uns sehr gut. Liebe Chilenos ihr habt ein tolles Land!
Die Bandbreite der sehr unterschiedlichen, aber allesamt spektakulären Landschaften ist wahrhaft einzigartig. Das liegt natürlich an der extremen Länge des Landes. Chile reicht bekanntlich von Antarktika bis zur Atacama Wüste, kurz vor Ecuador, und von den eisbedeckten Höhen der Anden bis zur tropischen Osterinsel im Pazifik. Das allein ist schon beeindruckend.
Die unaufgeregte, liebenswerte und nahezu immer hilfsbereite Art der Chilenos werden wir sicher vermissen.
Gibt es etwas was uns nicht gefallen hat? Ja doch, da fällt mir ein, die Kinder vermissen Mozzarella (wenn hier jemand widersprechen sollte, sorry, was in den chilenischen Supermärkten als Mozarella verkauft wird, ist ein Witz und jeder echte Italiener wird bitterlich weinen wenn er das sieht) und Mascarpone wäre auch schön zu haben, für ein leckeres Tiramisu. Aber sicher gibt es unter den italienischen Einwanderern bald einen findigen Geschäftsmann oder eine Frau, die das ändert.
Noch was? Ja da sind die Salmoneras und die damit einhergehende Verschmutzung des Pazifiks. Alles andere als schön, aber im Vergleich zu den Plastikmengen, die in Asien jeden Tag ins Meer gespült werden, ein Klacks. Und man hat den Eindruck, es ändert sich was. Zumindest in Valdivia gibt es an jeder Ecke Plakate, die auf die Plastik-Problematik hinweisen.
Und da ist noch die Sprache. Lo Siento mucho, liebe Chilenos, wir haben es nicht geschafft richtig Spanisch zu lernen. Asche auf unser Haupt! Zu lange waren wir in den einsamen Kanälen unterwegs, in denen wir keiner Menschenseele begegnet sind (mit Ausnahme anderer Segler natürlich) und dann in Puerto Montt wurde vor allem Englisch gesprochen. Spanisch zu lesen ist nicht so schwierig, aber die Sprache zu sprechen ist halt ein andere Nummer.

Te vamos a extrañar. Wir verabschieden uns aus diesem schönen Land noch ein paar Eindrücken.

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