Screaming Fifties erreicht

Seit Samstag liegt Kalibu sicher in einem spektakulären Naturhafen Puerto Hoppner auf der Isla de los Estados. Am vergangenen Mittwoch verließen wir San Julian in großer Eile. Der Wetterbericht hatte sich schlagartig verändert und versprach nichts Gutes. Auf der Pazifikseite von Patagonien bildete sich ein riesiges Sturmtief aus, dessen Ausläufer an diesem Wochenende den Südatlantik erreichen sollten. Wir rechneten kurz hin und her und waren überzeugt, die rund 400 Meilen schafft die Kalibu bevor der Wind um die Ecke weht. Es war eine große Herausforderung!

… die mit dem Heben der beiden Anker begann. Ankerkette und Ankertrosse waren mehrmals vertörnt, es haben sich Massen an Kelp, leuchtend orangefarbene Seegurken, Schnecken und anderes Getier an dem Ankergeschirr verfangen und wir mussten mehr als eine Stunde ackern bis wir los konnten. Im Laufe des Nachmittags drehte der Wind von Ost, Nord-Ost nach Nord-Nord-Ost und wir konnten entspannt entlang der Patagonischen Küste segeln. Um 22:00 Uhr war dann Schluss. Der Wind wurde „abgeschaltet“. Mit der Perspektive Sturm am Wochenende überlegten wir nicht lange, 5 Knoten Durschnittsgeschwindigkeit durften wir nicht unterschreiten und schalteten den „arabischen Wind“ an, auch als eiserne Genua oder Unterwassergenua bekannt. So ging es dann die nächsten beiden Tage weiter, umlaufende Winde zwischen 0 und 25 Knoten aus allen erdenklichen Richtungen. Segel rein, Segel raus, Reff rein, Reff raus, Kuttersegel raus und Yankee rein und umgekehrt, Motor an und aus … uns wurde nicht langweilig. Die Cara Mia, eine Swan, die einen Tag vor uns von Puerto Deseado startete, war uns immer dicht auf den Fersen, in etwa 50 Meilen Abstand. Die Robusta und die Galatee fielen schnell zurück, weil sie nicht motorten.

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Verfasst von Zoë – 07.01.2016 — Das erste was wir von der Robusta hörten, war Thomas Stimme. Wir liefen auf den Berg, um von ganz oben zu sehen, ob da ein Segelboot kommt. Wenn ja, müssen wir die Leine, die uns von der Cara Mia fern hält, nämlich lösen, denn sie versperrt die Bucht. Nun ja, alles was wir sahen, war blaues Wasser und die Isla Leones. Dafür war es so windig da oben, dass wir aufpassen mussten, dass wir nicht weggeweht wurden, zumindest im Stehen. Mama und ich versuchten zu Funken: „Kalibu ruft Robusta.“ Und wie ich glaube schon erzählt zu haben, antwortete uns Thomas von der Robusta. Er sagte: „In drei Stunden sind wir da.“ Aber es wurden nur zwei. Auf dem Rückweg nach unten Verliefen wir uns etwas, aber wir fanden das richtige Tal. Und wir Hörten wie Anja Papa erzählte das sie jetzt in den Kanal Leones sausten. Da wollte ich mich aber beeilen! Blöderweise hatte Leo seine Turnschuhe mit Gummisohlen an und andauernd bohrten sich Stachel hinein. Als ich dann am Strand ankam rief ich Papa mit dem Funkgerät. Als er kam standen wir alle im Wasser, damit das Dingi nicht auf sitzen musste. An Bort angekommen schrieb Papa seine Neujahrs Mails zu ende und dann setzte er sich mit Leo ins Dingi um es Markku (Marco) nach zu tun und der Robusta entgegen zu fahren. Mama stand die ganze Zeit vorne am Bug, um die Leine die die Bucht versperrte zu lösen. und ich passte auf das wir den Funkspruch nicht verpassten. Der Funkspruch kam, und bald darauf sahen wir Papa und Leo wie sie die Leine Lösten und Markku wie er Kurtz vor der Robusta herein geschossen kam. Schnell zur leine! Fast, fast, quick, quick! Nun er schaffte es seine Leine ganz Kurz vor der Robusta zu lösen. Ja! Aber oh nein, unsere Leine hatte sich verheddert und wir kommen mit dem Heck immer näher und näher an die Cara Mia! Ich musste nach hinten gehen, um einen Fender dazwischen zu halten. Blöderweise verpasste ich so auch was vorne geschah. Allerdings sah ich das die Französische Ovni die mit der Robusta angekommen war, in die Caleta herein fuhr das Chaos bemerkte und wieder raus fuhr. Plötzlich war Markku da und fuhr sein Dingi quer zwischen Cara Mia und Kalibu, so das mein Fender unnütz wurde. Aber Papa hatte inzwischen die Leine wieder dran gemacht, allerdings waren wir immer noch gefährlich nahe an der Cara Mia. Papa und Leo kamen angefahren und Leo sprang sofort raus um sich abzuduschen und frische Sachen anzuziehen. Während Papa noch mal nach vorne ging um mit seinem ersten Offizier alles zu besprechen. Danach nahm er mich mit zur Robusta, dort trafen wir Markku, der Wahrscheinlich guten Tag gesagt hatte. Papa und Thomas besprachen wie sie es machen wollten, und wir stiegen wieder ins Dingi und fuhren zur Kalibu um Mama alles zu erklären. Wir hatten eine Leine von der Robusta mitgebracht, und befestigten die bei uns, damit wenn wir gleich unsere Leine lösten nicht wieder gegen die Caea Mia knallen würden. Dann fuhren wir raus zur anderen Ovni, die im Eingang ankerte. Erstaunlicher Weise war es hier sehr viel ruhiger als in der Caleta. Papa erklärte das er jetzt die Leine lösen würde damit sie hinein kommen konnten. Dann ging es zurück zur Kalibu wo er unsere Leine in Empfang nahm wir machte auf. Dann warteten wir und grade als wir der Robusta oder Mama bescheid geben wollten, Kamen sie herein gebraust. Leider kanten wir den Namen der Ovni immer noch nicht. Als sie durch war machten versperrten wir die Bucht wieder. Nun ging es zur Kalibu, aber wenn ich geglaubt hatte das ich jetzt in Ruhe mein Buch weiter lesen konnte, hatte ich mich geirrt. Der Funkspruch von Anja kam noch bevor ich mein Buch gefunden hatte und sie sagte das die Ovni, (die für uns immer noch keinen Namen hatte) nicht wüsste was sie jetzt machen sollte, Papa und Ich machte uns natürlich sofort auf den Weg, um ihnen zu Helfen. Wir fuhren hin und ich erfuhr endlich ihren Namen, er stand genau wie bei uns hinten bei der Badeplattform die hier deutlich kleiner war. Die Galatee, so war nämlich ihr Name, fuhr tatsächlich hin und her machte aber einen sehr gefassten Eindruck. Wir boten an eine ihrer Leinen an Land zu bringen und sie nahmen Dankbar an. Der Anker fiel wir machten die Leine fest und fuhren wieder zurück. Jetzt noch die zweite Leine, die wollte Markku übernehmen der ganz plötzlich hinter uns aufgetaucht war. Wie fuhren ihm hinterher. Als wir an der Stelle ankamen wo Markku die Leine festmachen wollte aber nicht so gut an Land kam weil er ja dann sein Dingi alleine Gesäßen hätte, fiel mir ein endscheidenter Vorteil auf wenn Mann mit Kindern unterwegs war. Und zwar konnte Mann dann die Kinder zum aufpassen den Dingis dort lassen, für Leo und mich ziemlich Unpraktisch für Papa dagegen mehr als hilfreich. Der war inzwischen an Land geklettert um die Leine fest zu machen. Endlich lagen alle vier Boote sicher und ich konnte mich in Ruhe auf die Suche nach meinem Buch machen. ENDE GELÄNDE Von Zoë

Abwettern in San Julian

17.01.2016 — Gegen Mittag sind wir sicher in San Julian angekommen, nachdem wir die Nacht draußen vor Anker verbracht hatten. Bei 7 Meter Tidenhub und entsprechender Strömung musste die Einfahrt vorsichtig geplant werden. Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder mittags kurz vor Niedrigwasser oder sechs Stunden später kurz vor Hochwasser. Wir hatten uns für ersteres entschieden, die Prefectura war damit nicht einverstanden. Während wir die 8 Meilen lange Einfahrt vorsichtig, immer mit Blick auf den Tiefenmesser, durchfuhren, forderten sie uns mehrmals auf zu stoppen. Thomas wollte es nicht verstehen, ich hab versucht die Aufforderung zu ignorieren. Am Ende kamen sie dann mit dem Schlauchboot vorbei und haben uns den besten Ankerplatz gezeigt. Sie waren offensichtlich froh, dass wir sicher angekommen sind. Uns schien die Variante Niedrigwasser günstiger, weil man so alle Hindernisse (Riffe und Sandbänke) gut erkennen konnte. Denn mal wieder war die Seekarte völlig falsch und die Landmarken irreführend. Wir sind übrigens das einzige Schiff, das hier im Hafen liegt.

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Skihosen und Pelzmützen

16.01.2016 — unsere aktuelle Position: S 48 55 W 066 27 – 14:45 GMT — Wir haben es nicht geschafft vor Eintreffen der Südfront Puerto San Julian zu erreichen (dort war Magellan gezwungen zu überwintern und er hat die erste Meuterei geschickt abgewendet, genauso wie Francis Drake, der die Bucht gern als Versteck nutzte). Nun müssen wir noch eine Nacht warten bis die Tide wieder die Einfahrt in den Naturhafen zulässt. — Dies ist schon die zweite Südfront, die uns erwischte nachdem wir die Isla Leones verlassen haben. Irgendwie haben wir uns das einfacher vorgestellt. Die ersten Stunden hatten wir wunderbaren achterlichen Wind, der uns schnell durch den Golfo San Jorge brachte. Es war schon fast das Cabo Tres Puntas in Sicht, als der Wind einschlief und wir den Motor starteten, die Prefectura uns besuchte, um mir einen Riesenschreck einzujagen, wer rechnet schon mit einem plötzlich auftauchenden Helikopter (Anja falls du das liest, es waren womöglich deine Freunde 😉 sie haben nach der Robusta gefragt), da kam die erste Südfront. Die war mit 20 Knoten angekündigt, erreichte aber bei Mitternacht die 30iger Marke. Unser Plan, mit dem Südwind nach Osten zu segeln und dann in weitem Bogen um das mit Untiefen gespickte, gefährliche Kap rum zu segeln, ging nicht auf. Wind, Welle und eine starke Strömung versetzten uns gnadenlos nach Nord. Das machte keinen Spaß und wir entschieden uns beizudrehen und abzuwarten. Bequem war das nicht. Die Kalibu rollte schrecklich hin und her. Mir und Zoë war schlecht. Nur Leonard zeigte sich unbeeindruckt. Im Schlafsack eingemummelt hat er sich den besten, weil ruhigsten Platz im Salon gesichert. Uns blieb nichts anderes übrig als die Pelzmütze aus Montevideo und die Skisachen raus zu suchen. Der Südwind ist kalt!!

Seelöwen, Pinguine und Delfine so nah wie selten

Gestern haben wir die schöne Caleta Horno verlassen. Der regelmäßige 24stündige Wechsel zwischen Nord- und Südwind bleibt uns zwar erhalten, aber laut Vorhersage beruhigt sich das Wettergeschehen etwas und der nächste Südwind ist mit „nur“ 20 Knoten prognostiziert. Das ist machbar, denken wir. In den beiden vergangenen Wochen war die Windstärke gut und gern doppelt so hoch. Die Isla Leones (Seelöweninsel) wollten wir uns jedoch keinesfalls entgehen lassen.

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Die Caleta Horno

Ein Beitrag von Leonard —  Am 2.1.2016 liefen wir in die Caleta Horno ein. Die Caleta Horno ist eine mit Wasser gefüllte Schlucht. Wenn man mit dem Boot vom Meer aus in diese mit Wasser gefüllte Schlucht fährt, muss man erst 350 m geradeaus fahren, dann geht’s nach rechts. Hier ankern wir mit Kalibu. Hält man sich links von unserem Ankerplatz, kommt nach 300 m eine weitere Rechtskurve, die zur Mündung eines Baches führt. . In diesen Breiten geht die Wassertemperatur nie über 17 Crad. Es gibt Pampahasen und so genannte Guanakos, eine Lamaart. Eine Vogelart die mit ihren langen Beinen und den verkrüpelten Flügeln dem Strauß sehr ähnlich ist, aber sehr viel kleiner. Schafe. So wie viele Seevögel. Und natürlich Insekten. Oh und fast hätte ich sie vergessen, Fische. Wir haben schon mehrmals eine Robe und Pinguine gesehen. . Das Wandern ist hier sehr schön, da man diese vielen Tiere beobachten kann. Mann findet auch sssssssssseeeeeeeeeeeerrrrrrrrrrrrrrrhhhhhhhhhhhh vvvvvvvvvvviiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeellllllllllllllleeeeeeeeeeeeee Tierskelette.

Zwei plus zwei …

Verfasst von Zoë – 07.01.2016 — Das erste was wir von der Robusta vernahmen war Thomas Stimme. Wir liefen auf den Berg, um von ganz oben zu sehen, ob da ein Segelboot kommt. Wenn ja, müssen wir nämlich die Leine lösen, die uns von der Cara Mia fern hält, denn sie versperrt die Bucht. Nun ja, alles was wir sahen, war blaues Wasser und die Isla Leones. Dafür war es so windig da oben, dass wir aufpassen mussten, dass wir nicht weggeweht wurden, zumindest im Stehen. Mama und ich versuchten zu Funken: „Kalibu ruft Robusta.“ Und wie ich glaube schon erzählt zu haben, antwortete uns Thomas von der Robusta. Er sagte: „In drei Stunden sind wir da.“ Aber es wurden nur zwei. Auf dem Rückweg nach unten verliefen wir uns etwas, aber wir fanden dann doch das richtige Tal. Und wir hörten wie Anja Papa erzählte, dass sie jetzt in den Kanal Leones sausten. Da wollte ich mich aber beeilen! Blöderweise hatte Leo seine Turnschuhe mit Gummisohlen an und andauernd bohrten sich Stachel hinein, die er dann mühselig rausfummeln musste.
Am Strand angekommen rief ich Papa mit dem Funkgerät. Als er kam warteten wir schon im Wasser stehend, damit das Dingi nicht aufsitzen musste. An Bord angekommen, schrieb Papa noch seine Neujahrs-Mails zu Ende und dann setzte er sich mit Leo ins Dingi, um es Markku (Marco) nachzutun und der Robusta entgegen zu fahren. Mama stand die ganze Zeit vorne am Bug, um die Leine zu lösen, die die Bucht versperrte und ich passte auf, dass wir den Funkspruch nicht verpassten. Der Funkspruch kam und bald darauf sahen wir Papa und Leo, wie sie die Leine lösten und Markku, wie er kurz vor der Robusta herein geschossen kam. „Schnell zur Leine! Fast, fast, quick, quick!“ Nun er schaffte es seine Leine ganz kurz vor der Robusta zu lösen. Ja! Aber oh nein, unsere Leine hatte sich verheddert und wir kommen mit dem Heck immer näher und näher an die Cara Mia! Ich musste nach hinten gehen, um einen Fender dazwischen zu halten. Blöderweise verpasste ich so auch was vorne geschah. Allerdings sah ich das die französische Ovni, die mit der Robusta angekommen war, in die Caleta herein fuhr, das Chaos bemerkte und wieder raus fuhr. Plötzlich war Markku bei mir hinten und fuhr sein Dingi quer zwischen Cara Mia und Kalibu, so dass mein Fender unnütz wurde. Aber Papa und Mama hatten inzwischen die Leine wieder dran gemacht, trotzdem waren wir immer noch gefährlich nahe an der Cara Mia.

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