Impressionen aus Laguna

Immer noch Laguna

Der Iate Club in Laguna ist sehr sehr klein und aus meiner Perspektive gesehen, eher ein Altherrenclub. Das einzige andere Segelboot, das hier liegt, gehört einem Franzosen. Roger Roberteau ist schon drei mal um die Welt gesegelt und war nach Bernard Moitessier der zweite Franzose, der einhand und non-stop die Welt umrundete. Wow! Da sind wir beeindruckt. Er ist echt nett und spricht besonders langsam und deutlich, damit ich ihn auch verstehe. Das klappt erstaunlich gut. Er gibt uns noch ein paar Tips mit auf den Weg, für die vor uns liegende Strecke nach Uruguay. Und er findet es schade, dass wir nicht zum Kap Horn wollen. Falls wir doch noch unsere Meinung ändern, hat er uns einen guten sicheren Ankerplatz in Maxwell gezeigt. Ausserdem sollen wir im Kelp ankern. Da ist das Wasser ruhiger, sagt er. Er muss es wissen. Ich hab ihn dann gefragt, warum er ausgerechnet in Laguna „gestrandet“ ist. Darauf sagte er, Laguna liegt zwischen Frankreich und Ushuaia und die Leute sind hier besonders gastfreundlich. Können wir bestätigen, kein schlechter Platz um auf guten Reisewind zu warten. Dann interessiert mich natürlich noch warum seine beiden Kinder, nachdem sie die ganze Welt gesehen haben, ausgerechnet in Ushuaia gelandet sind. Also sein Sohn hat sich dort verliebt und seine Tochter hat den Bruder besucht und ist gleich da geblieben, war die Antwort. Nun bin ich um so mehr gespannt auf Ushuaia.

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Der Pedro Branco ist nicht zu übersehen

… aber wir haben doch den Weg nicht gefunden.

Nachdem uns Richard**, der Parkwächter, nicht erlaubte den Rio do Boi entlang zu wandern – zu gefährlich sagte er – folgten wir seinem Rat und machten uns auf den Weg zum Pedro Branco. Wandern in Brasilien kann mitunter kompliziert sein, es wird in der Regel empfohlen sich einen Führer zu besorgen. Das ist für den normalen Mitteleuropäer, der mit Steinmännchen und Farbmarkierungen an Bäumen aufgewachsen ist, natürlich eigenartig und wir versuchten es auf eigene Faust. Wir scheiterten aber schon an der Strasse zum Ausgangspunkt der Wanderung. Plötzlich standen wir mit unserem Mietauto vor einem Fluss, den man sicher in weniger regenreichen Tagen problemlos queren kann, aber wir waren skeptisch. Neben uns stand ein Brasilianer, der sich auch nicht sicher war, ob er es wagen soll oder besser nicht.

Das Auto blieb am Wegrand stehen und wir nahmen die erste, für unsere Verhältnisse improvisierte, aber wunderbar funktionierende Seilbrücke. Spätestens an der ersten Weggabelung stellten wir dann fest, wir wissen nicht wo es lang geht. Inmitten von Bananenplantagen und dichtem Wald, konnten wir den Pedro Branco nicht mehr sehen. Wir fragten uns bei den Farmern durch und jeder schickte uns in eine andere Richtung. Am Ende gaben wir auf. Trotzdem war es eine schöne Wanderung, vor allem wegen der vielen Seilbrücken. Da zahlt sich das Hochseilgartentraining in Berlin doch aus 😉

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Florianopolis

Abb.: Diese schöne Hängebrücke, die auf dem Bild leider zum Teil durch ein Betonmonstrum verdeckt ist, wurde von Gustav Eiffel entworfen.

Kurzer Abstecher nach Florianopolis, die Hauptstadt des Bundesstaates Santa Catarina. Wir sind ja immer noch auf der Suche nach jemandem, der unsere Gasflaschen füllt. Fehlanzeige! Aber immerhin finden wir jemanden, der uns eine 2 kg Flasche verkauft. Diese Grösse ist zwar verboten, aber auch brasilianische Segelboote haben nicht ausreichend Platz für die großen Flaschen. Thomas kramt mindestens 10 verschiedene Adapter raus und wir hoffen, dass wir das mit dem Anschluss irgendwie hinkriegen.

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Ein brasilianisches Wochenende

Die Ilha Anchieta, die heute zu großen Teilen mit Atlantischem Regenwald bedeckt ist, war im 19. Jhd so dicht bevölkert, dass die gesamte Fläche als Ackerland genutzt wurde. Das kann man sich heute kaum noch vorstellen. Meist ist das Bild der brasilianischen Küste ja von umgekehrten Prozessen geprägt. Gemeint ist die ungehinderte Urbanisierung von ehemals kleinen Fischerdörfern. Das Ergebnis ist dann eine mehr oder weniger gelungene Kopie der Copacabana. Nur fehlt das dazugehörige urbane Leben. Diese „Retorten“ sind nicht mehr als als eine Ansammlung von nur zur Hochsaison genutzten Zweitwohnungen der wohlhabenden Brasilianer. Immerhin die Menge von Apartmenthochhäusern, die wir gesehen haben, darauf schliessen, dass es mittlerweile eine nicht zu übersehende Menge wohlhabender Brasilianer gibt.

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Noch immer in Saco di Ribeira

Kalibu liegt noch immer in der Bucht Saco di Ribeira bei Ubatuba. Wir warten auf ein Ersatzteil, auf den speed governor des Dieselgenerators.

Obwohl wir nur durch Zufall hier gelandet sind (in Parati war das slippen zu teuer, jedoch hat sich das Rattern der Welle rapide verschlimmert, so dass wir hier einen Notstopp einlegen mussten), ist Saco di Ribeira als Reparaturstopp keine schlechte Wahl. Die Mechaniker sind hilfsbereit und zuverlässig und die Marina hat professionell gearbeitet. Auch wenn die Marineros sicher froh sind, uns los zu sein. So ganz passten wir nicht in das schicke Ambiente, ganz zu schweigen von dem Staub, den unsere Schleif- und Streicharbeiten auf den hochglanzpolierten Motorbooten hinterliessen – der Chef wollte uns allen Ernstes verbieten mit der Maschine zu schleifen, wir sollten das Boot von Hand bearbeiten ;-). Da sind die Besitzer von teuren Booten international wohl alle gleich. Fürs Boot nur das Beste und natürlich kann es nur in einer picobello Halle stehen … Die Handwerker sind entspannter und freuen sich mal etwas andere Bootsbesitzer kennenzulernen.

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Ab ins Wasser …

P1150771Verfasst von Zoe – 11.09.2015 –

Als ich um 7:30 Uhr in unserem gemieteten Apartment aufwachte, lief Leo gerade nach unten um Mama und Papa zu verabschieden. Heute kommt Kalibu ins Wasser und Mama wollte Papa zum Club fahren. Leo und ich waren jetzt alleine. Als wir gerade frühstückten, kam Mama zurück. Schnell, das war das Wort der Stunde.

Schnell mussten wir zu Ende frühstücken, schnell noch Duschen, (weil wir ja auf Kalibu Wasser sparen müssen), schnell unsere Kleider zusammen suchen. Schnell, schnell, schnell. Spätestens um 10 Uhr, sagte Papa, kommt Kalibu ins Wasser.
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Fast geschafft …

Die Welle ist wieder drin. Der Motor wieder an seinem Platz. Das Unterwasserschiff neu gestrichen.

Aber der beiden Generatoren sind nach wie vor funktionsuntüchtig :-(( . Es lässt sich auch kein passendes Batterieladegerät auftreiben. Was im Internet angeboten wird, ist spärlich und gleich mehr als doppelt so teuer wie in Europa. Es wird schon werden. Morgen kommt Kalibu erst Mal wieder ins Wasser.

Kalibu kommt aus dem Wasser

Nach mehr als zwei Jahren kommt Kalibu nun wieder aus dem Wasser. Das ist ein spannender Augenblick. Klappt das Manöver und wie sieht das Unterwasserschiff wohl aus?

Ein Mitarbeiter der Marina kommt zu uns an Bord und weist Thomas ein. An der Slippanlage wartet schon ein Taucher, der Kalibu zusammen mit seinen Kollegen an Land auf dem Wagen richtig ausrichtet. Das schafft schon mal Vertrauen. Es klappt auch alles sehr gut.

Kalibu steht nun an Land und das Unterwasserschiff braucht auch wirklich dringend einen neuen Anstrich. Das ist aber die kleinste Aufgabe.  Weiterlesen

Reparaturstau

Auf der Ilha Grande hat sich erst unser Windgenerator verabschiedet, dann am nächsten Tag gab der Dieselgenerator einen lauten Knall von sich und seit der Zeit geht der Regler nicht mehr. Auf dem Weg nach Parati stellte sich dann noch (aller guten Dinge sind 3 – der schlechten vielleicht auch?) ein unangenehmes Rattern der Schraube ein.

Wie viele andere Fahrtensegler hat Thomas sich schon oft als Mechaniker bewährt, aber die jetzt notwendigen Reparaturarbeiten übersteigen unser Können. Das Schiff muss erst Mal raus aus dem Wasser und bei der Gelegenheit streichen wir auch das Unterwasserschiff neu. Morgen ist es soweit! Wir bangen …

Ilha Grande in Wolken

Seit Gestern ist es kalt auf der Ilha Grande, ist ja Winter hier. Daher haben wir die geplante Wanderung auf die Gipfel ( immerhin 900 Meter ) gestrichen. Wer läuft schon gerne in den Wolken rum.
Die Ilha Grande liegt an der Costa Verde. Dieser Name verweist auf das smaragdgrüne glasklare Wasser. Könnte sich aber auch auf die üppige Vegetation beziehen. Die Insel ist dicht bewaldet, es gibt keine Autos, dafür aber wunderschöne Aussichten und für jedes Wetter eine geschützte Bucht.
An der äußersten Nordspitze haben wir die Outer Rim wieder getroffen. Kalibu hat sich kurzzeitig in eine „Spielhölle“ verwandelt. Wir Erwachsenen haben ein entspanntes „Badewochenende“ verbracht.

Rio de Janeiro

Vor zwei Tagen sind wir mit Kalibu in die Bucht von Rio de Janeiro eingefahren. Das Setting zwischen den Morros ist wirklich einzigartig! Es gibt nur wenige Städte in denen man mit der U-Bahn in wenigen Minuten am Strand ist und Rio hat gleich mehrere Strände.  Weiterlesen

Cabo Buzios ist nicht mehr tropisch warm

Der zweite Versuch das Cabo de Sao Tome zu passieren war dann erfolgreich, auch wenn der Wind anfangs ähnlich schwächelte wie an den Tagen zuvor. 30 Meilen vorm Kap änderte sich das grundlegend. Meiner Meinung nach frischte der Wind auf 20 bis 25 Knoten auf, Thomas hat in unserem Logbuch 20 Knoten verzeichnet. Wind ist aber nicht das Thema an diesem Kap, sondern die See. Und da sind wir uns einig, bei nur 18-20 Meter Tiefe 20 Seemeilen vor der Küste und knapp 3 Meter Welle, war diese grob bis sehr grob. Jedenfalls hat es die Nachwuchsmannschaft (Zoë, Leonard und Jan) reihum umgehauen. Im Nullkommanichts waren sie seekrank.

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Regen vertreibt uns von den Abrolhos

Regen vertreibt uns von den Abrolhos. Da man eh nicht an Land darf und Schwimmen und Schnorcheln bei Regen nicht attraktiv ist, machen wir uns auf den Weg nach Süden. Die Windprognose ist eher schlecht, angesagt sind 5 bis 10 Knoten aus NNE. Immerhin nicht gegen uns. Ungeachtet dessen bringen die Wolken ja immer ihren eigenen Wind mit und so kommen wir am Anfang der rund 350 SM zum Cabo Buzios noch unter Segel voran. Wir sind fasziniert die vielen Buckelwale zu beobachten. Sie scheinen überall zu sein, vor uns, neben uns, hinter uns. Und manchmal tauchen sie überraschend ganz in der Nähe auf. Sind eben neugierige Tiere.

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